SID 2023 - Changing the game

Der „Stadtwerke Impact Day“ 23 in Lübeck ist nun schon eine Weile her, und ich hatte mir vorgenommen, all die Eindrücke von dieser Veranstaltung erst „sacken“ zu lassen. Aber auch eine Woche danach kann ich immer noch nicht anders, ich muss mal überbordend lobhudeln.

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, eine so hochseriöse Branche wie den Reigen der Stadtwerke in einem Lübecker Kultclub zusammenkommen zu lassen, der das Klischee des „abgeranzten“ Rockerschuppens in jeder Hinsicht geradezu übererfüllt? Im 80er Spielbudenstil wurde dann dermaßen viel Inhalt in das Format gepresst, dass die Wucht der Masse als letztlicher Nachhall im Kopf verbleibt. Denn wie soll man eigentlich noch folgen, wenn im 10 Minutentakt auf vier (4!) Stages gleichzeitig präsentiert wird, was sich die engagiertesten Energiewender der Republik so alles haben einfallen lassen? Doch ganz offensichtlich funktioniert genau dieses Format eben wie kein anderes.

Zugegeben, auf einem solchen Event versammeln sich grundsätzlich nur die „Willigen“. Zögerer und Zauderer wird man hier nicht antreffen. Insofern erliegt man schnell dem Trugschluss, dass sich die Welt bereits fundamental verändert hätte und ob der allgemeinen Motivation in der Luft der Klimawandel bereits so gut wie in die Schranken verwiesen wäre. Doch so ist es natürlich nicht und die hier zusammengefundene Gruppe stellt eben vielmehr die versammelte Elite der Energiewender Szene des Landes dar. Eigentlich noch viel zu Wenige, um ausreichend zur Bewältigung der Aufgabe zu sein.

Doch neben dem eh schon hohen Grundengagement wurde hier noch eine Zutat hinzugefügt, die wahrscheinlich den entscheidenden Unterschied macht: Zuversicht und Leichtigkeit.

Die Truppe von Make Better hat da ihrem Namen alle Ehre gemacht und diese Zutat mit ihrer Veranstaltung so pointiert ins Spiel gebracht, dass während der anderthalb Tage in Lübeck daraus bei den Besuchern unbändiger Optimismus und Handlungswille erwachsen konnte.

Wie geht das? Wenn man sich z.B. einmal mit “Metti“ (Matthias Mett) unterhält, dann hat man bereits nach wenigen Minuten das Gefühl, dass man schon im Sandkasten die Förmchen miteinander getauscht hätte. Da liegt sofort so ein abstraktes Committment in der Atmosphäre, dass man ein gemeinsames Ziel teilt und das nächste gemeinsame Projekt dahin nochmal mindestens doppelt soviel Effekt haben wird, wie das vorangegangene, selbst wenn es ein solches noch gar nicht gab. Und das bleibt nicht auf den direkten Kontakt beschränkt. Das Moderationsteam Timo und Metti schafft Selbiges mit allen Anwesenden zugleich. Und das erzwingt dann eine Atmosphäre, innerhalb der sich alle Anwesenden bereitwillig auf Augenhöhe begegnen. Das ist eine besondere Gabe und bezeichnet die Funktion eines „Netzwerkers“ im besten Sinne.

Wenn ich also etwas aus Lübeck mitgenommen habe, dann die Erkenntnis, dass wir mehr Netzwerker – mehr „Mettis“ und "Timos" brauchen – Leute, die den Spannungsbogen oben halten und Brücken im Kleinen wie im Großen bauen. Darüber sollten wir uns in den Unternehmen vielleicht einmal Gedanken machen, wie solche Funktionen greifbar werden und wie wir sie dann treffend ausschreiben können.

 

 

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